Jan-Lukas Else

Gedanken eines IT-Experten

Videospiele: Brauch ich nicht

Veröffentlicht am in Medium-Archiv
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⚠️ Dieser Eintrag ist bereits über ein Jahr alt. Er ist möglicherweise nicht mehr aktuell. Meinungen können sich geändert haben. Als ich diesen Post verfasst habe, war ich erst 17 Jahre alt!

Warum ich keine Videospiele spiele

Ich konnte zwar keine Statistik finden, für Statista bräuchte ich einen Premium-Account, aber dennoch kann ich durchaus sagen, dass Jugendliche, gerade in meinem Alter (~18) ziemlich viel Zeit mit Computer- und Videospielen verbringen. Ich nicht. Das hat gute Gründe…

Ich war immer ein Fan technischer Neuheiten und Spielereien. Meinen ersten Computer bekam ich bereits während der ersten oder zweiten Klasse in der Grundschule. Mein erstes basis-funktionale Handy in der dritten — aber nur als Notfall-Telefon. Smartphones gab’s da noch nicht mal und ich fand mein billiges Klapp-Handy echt cool.

Aber Spiele? Die haben mich nie wirklich interessiert. Ok, ich kann es nicht leugnen, auch ich war oder bin im Besitz von Spielen, aber die sind mittlerweile bestimmt so verstaubt, dass ich die DVDs erstmal mit einem feuchten Lappen abwischen muss, bevor ich sie in die, seit Jahren nicht mehr benutzte, Nintendo Wii stecken kann. Diese graphische Auflösung beeindruckt mich nach wie vor (Achtung Ironie!). Und ja, ich würde auch sagen, Mario Kart war eins der besten Spiele ever.

Aber warum dann: “Spiele — Nein danke!”?

Aus dem einfachen Grund, dass ich die reale Welt interessanter und spannender finde als die bunte, unnatürliche Kunst-Welt (im Fall von Mario Kart). Oder eben die düstere des Krieges. Reicht es nicht, dass wir im Nahen Osten genug Krieg haben? Müssen wir dann auch noch Krieg in unserem Wohnzimmer führen?

Spiele sind zur Unterhaltung. Entertainment. Ich kann mich selbst genug entertainen, bzw. brauche ich keine Unterhaltung in Form von Spielen. Viel eher genieße ich es, mir abends die neuste Folge einer meiner Lieblings-Satire-Sendungen “reinzuziehen”. Lachen muss man dort auf jeden Fall genug.

Vielleicht mag es auch an der Erziehung liegen. Ich wurde großgezogen in einem Haushalt, in dem sehr viel Wert auf Bildung gelegt wurde und auch noch immer wird. Der Fernsehkonsum beschränkte sich auf die “Sendung mit der Maus” am Sonntag und später auch “Wissen macht Ah!” oder “logo!”. Ebenso wurde jährlich an der lokalen “Kinder-Uni”, einer Vorlesungsreihe für Kinder, die eigentlich immer recht spannend war, teilgenommen und dort gesammelte Erfahrungen intensiv beim anschließenden Mittagessen zuhause besprochen.

Später fand ich mein Interesse in der Welt der Programme, Apps und Websites. Meine erste Website habe ich, auf Basis eines einfachen HTML-Templates, welches ich mir aus dem Internet herunterlud, auf dem Laptop meiner Eltern programmiert. Mein eigener PC konnte nur IServ (unser Schul-Intranet), Google und Wikipedia, sowie E-Mail. Auch nutze ich den angehimmelten Rechner meiner Eltern um Programme für mein “Lego Education”-Set zu erstellen (per Drag-and-Drop). Damit konnte man dann so lustige Sachen bauen, wie etwa eine Aligator, der einem in den Finger beißt.

Bei all der Zeit, die ich mit “Wissenschaft” und Technik verbrachte, hatte ich einfach keine Zeit zum spielen. Während andere Kinder spielten, verwüstete ich die Küche mit meinen “Kosmos”-Experimentierkästen. Ich erinnere mich noch, wie ich im Reagenzglas Backpulver mit Wasser vermischte und das dann mit Stopfen drauf schüttelte. Plop und die Küche war dreckig.

Heute hat meine Spiele-Abstinenz andere Gründe

Eine Gemeinsamkeit zwischen früher und heute ist, dass ich nach wie vor sehr viel Zeit mit Programmieren und Co. (mittlerweile ja auch Bloggen) verbringe. Aufgrund des Zeitmangels, bleibt mir da nichts anderes übrig, als auf das Spielen zu verzichten.

Aber auch halte ich nicht viel von Spielen. Wie bereits oben erwähnt, scheint es mir ziemlich irrational, warum man den Krieg so gerne zu sich nach Hause bringt.

Desweiteren bin ich lieber kreativ anstatt passiv oder nur halb-aktiv zu konsumieren. Das Schreiben von Blog-Artikeln, das Programmieren von lebensverbessernden Apps oder einfach das Lesen hochspannender Lebensgeschichten anderer Blogger, machen soviel Spaß, dass Video- und Computerspiele niemals mithalten könnten.

Aber wer Spiele dennoch genießt, kann es ja auch weiterhin gerne tun 😉

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