Jan-Lukas Else

Gedanken eines IT-Experten

Wie Du Deine Vorsätze Wahr Werden Lässt

Veröffentlicht am in Medium-Archiv
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⚠️ Dieser Eintrag ist bereits über ein Jahr alt. Er ist möglicherweise nicht mehr aktuell. Meinungen können sich geändert haben. Als ich diesen Post verfasst habe, war ich erst 18 Jahre alt!

Meine Strategie

Es ist Urlaub, zwischen den Feiertagen, Weihnachten gerade vorbei, Silvester und Neujahr stehen an und die Aussicht, dass in wenigen Tagen am Ende des Datums von nun an eine 8 und keine 7 mehr stehen wird, leitet doch immer wieder dazu sein eigenes Leben, beziehungsweise das vergangene Jahr noch einmal kritisch zu betrachten.

Jedenfalls ist das bei mir so. Während ich gerade auf meinem Bett liege und eine Folge einer Serie, von der ich momentan wie besessen zu sein scheine, inhaliere, kommt mir der Gedanke: Was mache ich hier gerade eigentlich? Schaue ich da gerade etwa eine Serie? Ist das nicht passiver Konsum? Wollte ich nicht passiven Konsum durch aktive Erschaffung ersetzen? Wollte ich nicht etwa mehr Blog-Artikel als Ersatz fürs Videoschauen schreiben?

Warum ist es so verdammt schwer, sich an seine eigenen Prinzipien und den daraus resultierenden Vorsätzen zu halten?

Ich meine, bestimmt habe ich mehr als jeder andere in meinen Artikeln dieses Jahr davon geschrieben, wie schlecht es doch sei, sein Leben durch diesen passiven Konsum zu verschwenden. Zeit vorüberziehen zu lassen, statt sie aktiv zu nutzen und etwas zu erschaffen. Zeit, von der wir uns wünschten, wir hätten gerne mehr, aber dann hocken wir auf dem Sofa und schauen in diese rechteckige Glotze rein.

Aber nicht nur mir geht es gerade so. In etwa einer Woche wird der alljährliche Run auf die Fitness-Studios wieder beginnen, Leute werden Aktions-Verträge abschließen und in ihrem Kopf wird der Wille stecken, täglich trainieren zu gehen. Sie werden lachen über all diejenigen, die es nicht schaffen sich aufzuraffen und sich dem Strom der neuen Fitness-Jünger anzuschließen. Aber drei Monate später werden sie ihren Plan schon wieder vergessen haben und wenn überhaupt höchstens einmal alle zwei Wochen die Pumperbude aufsuchen.

Oder diejenigen, die sich vorgenommen haben, ihrer Gesundheit zuliebe mit dem Rauchen aufzuhören, bis sie die Sucht doch wieder zwingt zur Schachtel zu greifen und sich eine Glühstange herauszuholen.

Auch wenn die neuen Fitness-Jünger oder Rauch-Abstinenzler es ein paar Wochen schaffen, sich an ihre Neujahrsvorsätze zu halten, wird ihnen irgendwann ein negatives Ereignis, was sie auf irgendeine Weise demotiviert, die ganze Motivation rauben und sie in alte Verhaltensmuster zurückdrängen.

Denn das ist, so glaube ich, der Hauptgrund, warum es so schwer ist, sich an seine eigenen Vorsätze zu halten: Die Motivation. Es gibt mindestens zwei Arten von Motivation. Die externe Motivation, also die, die man von außen erhält, etwa durch die motivierenden Worte von Freunden und Familie. Und dann gibt es die interne Motivation, die durch Leidenschaft und Freude an bestimmten Aktivitäten entsteht.

Wenn nämlich die Summe aus externer und interner Motivation zu sehr aus der externen Motivation besteht, braucht es nur etwas negative externe Motivation und schon droht die Motivation ganz einzubrechen und damit auch die Umsetzung der Vorsätze.

Beispiel: Du gehörst zu den Fitness-Jünger und gehst täglich ins Fitness-Studio, um an Gewicht abzunehmen, aber nach einer Woche wiegst du immer noch genauso viel. Der Blick auf die Waage (negative externe Motivation) wird Zweifel in dir aufkommen lassen, ob sich die ganze Anstrengung und der Schweiß denn überhaupt lohnt. Möglicherweise wirst du deinen Plan verwerfen und nicht mehr ins Fitness-Studio gehen.

Deswegen versuche ich folgende Strategie anzuwenden, um meine Vorsätze, die auf meinen Prinzipien basieren, umzusetzen:

Der erste Schritt zur Besserung ist die Erkenntnis. Ich etwa habe festgestellt, dass das was ich da gerade gemacht habe (das Videoschauen) eigentlich ziemlich kontraproduktiv für mein Prinzip des aktiven Schaffens ist. Ich hab mir klar gemacht, dass ich dadurch nichts erreichen werde, wenn ich weiterhin liege bleibe und weiter schaue.

Im nächsten Schritt versuche ich nun meiner Erkenntnis Taten folgen zu lassen. Ich schalte den Fernseher aus und meinen Laptop an. Dort öffne ich den Browser und öffne die Seite, auf welcher ich einen neuen Entwurf für einen Artikel erstellen kann. Ich fange an zu schreiben.

Wenn ich es nämlich schaffe meine Erkenntnis zu nutzen und Taten folgen zu lassen, zeigt dies mir, dass bereits genügend interne Motivation vorhanden ist, ich diese bloß erhöhen muss, um nicht wieder zurück zu fallen. Durch das Schreiben etwa, passiert es leicht, dass ich in einen Flow-Zustand komme, der mir ein enorm positives Gefühl gibt.

Und schwuppdiwupp bin ich wieder beim aktiven Erschaffen und mein Körper merkt sich, dass das Schreiben doch irgendwie viel mehr gutes Gefühl bringt, als die Serie, bei der ich andauernd lachen muss. Vielleicht klappt es nächstes Mal gleich und ich fange direkt mit dem Schreiben an und gehe nicht erst den Umweg über das Videoschauen.


Ich hoffe dieser Artikel konnte dir einen Einblick in meine Strategie geben, wie ich versuche meine Prinzipien und Vorsätze umzusetzen. Wie sieht es bei dir aus? Gehörst du zu denen, die die Fitness-Studio Mitgliedschaft nach drei Monaten wieder kündigen oder gehst du auch nach einem Jahr noch hin?

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