Jan-Lukas Else

Gedanken eines IT-Experten

Endlich Bachelor!

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So, nach langer Zeit, viel Mühe und auch einigem Stress, habe ich die Studienzeit nun hinter mir, meinen Bachelor of Science in Informatik in der Tasche und kann einmal mein Studium ein wenig reflektieren.

Ich erinnere mich noch, wie ich zum Beginn ein paarmal über meine Studienerfahrungen gebloggt habe. Zum Beispiel habe ich Folgendes geschrieben:

Allerdings habe ich mir im Gegensatz zur Schule früher vorgenommen, die ganze Sache ein bisschen ernster zu nehmen und mir wirklich Mühe zu geben. Mein Ziel ist es diesmal nicht, möglichst wenig Zeit fürs Lernen und all die anderen Sachen aufzuwenden, sondern strukturiert und fokussiert die bestmöglichen Leistungen zu liefern, schließlich bestimme ich durch mein Studium auch meinen weiteren Werdegang.

Rückblickend habe ich mir, glaube ich zumindest, tatsächlich mehr Mühe gegeben, als in der Schule damals. Grund dafür war allerdings auch die Motivation. Während Schule einfach Pflicht war und sehr viele Themen enthielt, die mich nicht sehr interessiert, sondern eher sehr angenervt haben, war das beim Studium schon anders. Klar, überall gibt es nervige Sachen, aber im Studium gab’s doch auch die ein oder andere Sache die mindestens ganz OK war.

Und zusätzlich habe ich durch das duale Studium auch Geld verdient. Das sorgt von sich aus schon dafür, dass man ein bisschen anders an das Thema rangeht, schließlich ist man dem Unternehmen ja auch verpflichtet, das Studium möglichst in Regelstudienzeit erfolgreich abzuschließen.

Die Regelstudienzeit habe ich zwar um einen Monat verfehlt, das lag aber weniger an mir, als an bürokratischen und organisatorischen Hindernissen, die während meiner Bachelorarbeit aufgetreten sind.

Ein anderes Mal habe ich über Selbststudium geschrieben.

Meine Erfahrung der letzten Jahre war, dass es mir sehr einfach fällt mich mit Sachen auseinander zu setzen, die mir tatsächlich Spaß machen, während ich mir bei anderen Sachen öfter selbst in den Hinter treten und mich zusammenreißen muss. War etwas zu programmieren, hab ich das oft sofort gemacht, aber Formeln lernen oder Hausarbeiten schreiben? Nein danke.

Dennoch hatte ich immer die Disziplin mich dann doch noch rechtzeitig zu überwinden. Kein einziges Mal musste ich eine Klausur wiederholen, weil ich nicht rechtzeitig oder genug gelernt habe und soweit ich mich erinnern kann, habe ich alle Deadlines immer eingehalten.

Meinem jüngeren Ich würde ich aber raten, besser Notizen gleich während Vorlesungen zu machen, statt im Nachhinein zu versuchen, die Inhalte, die vorgestellt wurden, während ich mit meinem Laptop abgelenkt war, selbst nachzuholen und dann nicht sofort zu verstehen. Ich habe bestimmt eine Menge Zeit damit vergeudet im Hörsaal zu sitzen, aber nicht richtig zuzuhören, sondern irgendwas privates zu programmieren oder meine Linux-Installation anzupassen.

Soweit also als Rückblick zu meinen Artikeln vom Studiumsanfang.

Wie lief das Ende vom Bachelor nun ab?

Meine Deadline für die Abgabe der Bachelorarbeit war der 21. März, beziehungsweise der darauf folgende Montag, der 22. März. Die Arbeit hatte ich vom Inhalt allerdings schon deutlich früher fertig und obwohl ich mehrere Wochen dann nur noch dafür aufgewendet hatte, Fehler zu suchen und zu berichtigen, sowie die Arbeit inhaltlich prüfen zu lassen, konnte ich dennoch eineinhalb Wochen vorher abgeben. Einmal (wegen Pandemie) digital an Erstprüfer, Zweitprüfer und Prüfungsausschuss und dann auch noch einmal in gedruckter Version.

Ein paar Tage danach konnte ich dann schon den Termin zum Kolloquium abmachen, da Erst- und Zweitprüfer bestätigt hatten, mir mindestens eine 4,0 geben zu wollen. Das hieß nun Endspurt und Üben, Üben und Verbessern der Präsentation, die ich für das Kolloquium erstellt habe. Etwa 2 Wochen waren das.

Heute war dann nun der Termin, ich war ein bisschen aufgeregt, aber da ich noch nie sooft einen Vortrag vorher geübt hatte, bei der (wegen Pandemie) Online-Präsentation dann doch recht entspannt und ruhig. Und es war ein voller Erfolg! Ich wurde mit einer 1,3 belohnt, die meine Gesamtnote dann auf eine Note im Bereich von 1,7 anheben dürfte (ich hoffe mich nicht verrechnet zu haben!). Ursprünglich hatte ich etwas Zweifel, ob meine Arbeit denn ausführlich und tief genug gehen würde, aber es scheint so, als ließe sich die Frage mit “Ja” beantworten.

Noten haben für mich nie, auch schon in der Schule nicht wirklich, eine große Rolle gespielt. In der Schule hatte ich irgendwie meistens Glück, ohne große Probleme durchzukommen, im Studium war es aufgrund des Interesses auch nicht übermäßig schwer, sondern sogar leichter. Zwar hat mich der Reiz an guten Noten schon etwas motiviert, aber ich hatte nie eine bestimmte Note als Ziel. Mit irgendwas im Zweierbereich wäre ich auch absolut zufrieden gewesen. Besonders die Aussicht höchstwahrscheinlich von der Firma im Anschluss an das Studium übernommen zu werden, hat beruhigt. Aber auch habe ich die Einstellung, mir keine zu hohen Erwartungen zu stellen, die dann gegebenenfalls enttäuscht werden. Ich habe mir soweit Mühe gegeben, dass ich weder tot umfalle, aber dennoch ein gutes Gewissen haben kann. In etwa Paretoprinzip, aber dann doch noch ein bisschen mehr Aufwand.

Was kommt nun auf mich zu?

Ersteinmal eineinhalb Wochen Urlaub! Meinen letzten richtigen Urlaub hatte ich im letzten Sommer. Seitdem hieß es eigentlich immer, selbst wenn ich beispielsweise an Weihnachten einmal ein paar Tage frei hatte, “Praxisprojekt, Bachelorarbeit voranbringen!”. Jetzt ein paar Tage ganz abzuschalten, Zeit mit Familie und Freundin zu verbringen, tut bestimmt gut und gibt neue Kraft.

Ab dem 12. April werde ich dann in die Projektarbeit einsteigen. Dem Kunden werde ich meine Bachelorarbeit wahrscheinlich auch noch einmal präsentieren und ein bisschen mehr eingelernt werden muss ich auch, bevor ich produktiv etwas beitragen kann. Ich habe überhaupt keine Ahnung wie das wird, aber ich bin gespannt drauf und glaub dass das schon gut werden wird, das Team ist jedenfalls nett.

Und endlich kann ich dann wieder guten Gewissens Feierabende und Wochenenden genießen, ohne zu überlegen, ob ich nicht vielleicht doch an der Bachelorarbeit weiter schreiben sollte.

Die nächsten Tage gibt es dann den Monatsrückblick für März.

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