Jan-Lukas Else

Gedanken eines IT-Experten

Minimalismus ist nicht immer einfach

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⚠️ Dieser Eintrag ist bereits über ein Jahr alt. Er ist möglicherweise nicht mehr aktuell. Meinungen können sich geändert haben. Als ich diesen Post verfasst habe, war ich erst 19 Jahre alt!

Vor einigen Wochen habe ich davon berichtet, dass ich minimalistischer werden will und mir vorgenommen habe nach dem Motto “weniger ist mehr” zu leben. In kleinen Schritten komme ich diesem Ziel immer näher, jeden Tag ein bisschen.

Aber auch wenn es ziemlich befreiend klingen mag, einfach mal den ganzen Scheiß loszuwerden, der sich im Laufe des Lebens angesammelt hat, etwa Klamotten oder Büchern, die man ja eh nicht mehr anzieht oder noch ein weiteres Mal liest, oder die Ersparnis durch Verzicht auf unnötigen Konsum (kein Impulskauf von Supersonderangeboten und keine Amazon-Shopping-Touren), so schwer ist es auch es wirklich konsequent durchzuziehen.

Zum einen ist da das Problem, dass es manchmal gar nicht so einfach ist, sich von Sachen zu trennen. Wenn man etwa den Stapel von Klamotten vor sich sieht und beim Abarbeiten bei dem ein oder anderen Teil nicht sicher ist, ob man das nun doch noch tragen würde und es vielleicht einfach übersehen hat, oder es nicht übers Herz bringen kann es loszuwerden, weil es möglicherweise mit bestimmten Erinnerungen verbunden ist, dann fragt man sich, warum man das eigentlich alles macht.

Außerdem ist es nicht so leicht Verlockungen zu widerstehen. Soll ich mir das nun doch kaufen? Irgendwie wäre das schon ganz cool. Wir kaufen uns so viel, nur weil wir einen kurzen Moment davon überzeugt sind, das Produkt unbedingt zu brauchen, doch nach einmaliger Benutzung und anfänglicher Euphorie verliert es dann doch die Bedeutung und es wäre besser gewesen, es nicht erst zu kaufen.

Aber besonders schwierig ist es, dafür zu sorgen, dass sich etwa im Zimmer kein neuer Müll ansammelt, dass der Schreibtisch, der ja mal so leer war, plötzlich doch wieder Heimat lauter Sachen wird, die eigentlich woanders hin oder in den Müll gehören. Einmal Ordnung zu schaffen mag einfach sein, doch kontinuierlich dafür zu sorgen, dass das auch so bleibt, fällt mir persönlich recht schwer.

Das sind nur drei Gründe warum Minimalismus manchmal nicht nur befreiend, sondern auch anstrengend sein kann. Doch je weniger man besitzt, desto weniger Sorgen muss man sich etwa bei einem Umzug machen, je weniger Geld man ausgegeben hat, desto weniger Gedanken muss man sich machen, über den Monat zu kommen und je mehr Ordnung man hat, desto weniger Zeit muss man mit Suchen verbringen. Und letztendlich überwiegen die Vorteile dann doch die Nachteile.

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Jan-Lukas Else
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