Spontan die Batterien aufladen
Bin ich ein spontaner Mensch? Eigentlich würde ich nein sagen, da ich mir zumindest gedanklich immer einen Plan zurechtlege und mich vorher gerne mental auf das einstelle, was auf mich zu kommt. Spontan würde ich sagen, ich sei eher weniger spontan. Aber manchmal bin ich dann eben doch spontan.
Nicht nur bin ich vor ein paar Jahren mit meiner damals noch nicht Freundin-Freundin nach Norderney gefahren, diese Woche (bzw. Donnerstag und Freitag) habe ich spontan aus ihrem WG-Zimmer im Homeoffice gearbeitet.
Mittwochabend hatten wir telefoniert und uns geärgert, dass es noch so lange dauern würde, bis wir uns wiedersehen (Fernbeziehung ist manchmal echt nervig!). Aber dann kam plötzlich die Idee: Der eigentlich geplante Bürotag am Donnerstag wurde kurz vorher abgesagt, also konnte ich sowohl Donnerstag als auch Freitag „mobil“ arbeiten. Meine Freundin macht momentan ein Praktikum und ist dabei donnerstags und freitags auch nicht auf ihren Schreibtisch zuhause angewiesen. Also würde es funktionieren, dass ich die beiden Tage einfach von ihrem WG-Zimmer aus arbeite…
Gesagt, getan, Donnerstag bin ich um halb fünf Uhr morgens aufgestanden, um direkt den ersten ICE von Braunschweig nach Kassel zu nehmen. Um halb 8 kam ich dann bei ihrer WG an und konnte mich direkt an die Arbeit machen. Auch Freitag konnte ich gut von dort arbeiten. Da die WG eine recht unzuverlässige Internetverbindung hat, habe ich sicherheitshalber einen Hotspot auf meinem Handy gestartet, schließlich habe ich ja keine Datenvolumenbegrenzung. Da der Laptopmonitor allein ein bisschen klein zum Arbeiten ist, hatte ich mir kürzlich einen mobilen Monitor besorgt, mit dem ich auch unterwegs die Bildschirmfläche des Laptops erweitern kann.
Die beiden Tage haben einen Ausblick auf eine Zeit nach der Fernbeziehung gegeben. Nachmittags nach der Arbeit kann man gemeinsam erzählen, vielleicht spazieren gehen, den Einkauf erledigen oder gemeinsam ein bisschen chillen. Aber halt zu zweit und nicht allein oder nur durch die Telefonleitung verbunden.
Am Samstag haben wir dann einen Ausflug gemacht. In Kassel gibt es den Bergpark in Bad Wilhelmshöhe mit dem Herkulesdenkmal. Dank 9-Euro-Ticket konnten wir kostengünstig mit der Straßenbahn dorthin fahren und sind dann zu Fuß hoch und auch wieder heruntergelaufen. Bereits Silvester 2020/2021 waren wir einmal gemeinsam dort, aber diesmal brauchte man keine Angst haben, auf Eis auszurutschen. Von oben gibt es einen guten Überblick über Kassel.
Heute (am Sonntag) haben wir dann noch einen großen Spaziergang durch den Auepark gemacht, bevor ich nachmittags wieder zurückfahren musste. Die kommende Woche habe ich Urlaub, aber es wird wahrscheinlich nur wenig Zeit für Entspannung geben, schließlich ist meine Familie da und gemeinsam müssen wir die alte Wohnung, aus der ich vor nun fast 3 Monaten ausgezogen bin, entrümpeln, so dass sie irgendwann renoviert und vermietet werden kann. Deswegen wahrscheinlich ganz gut, dass ich jetzt wenigstens die letzten Tage ein bisschen meine Batterien aufladen konnte.
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