Jan-Lukas Else

Gedanken eines IT-Experten

Verdammter Perfektionismus

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⚠️ Dieser Eintrag ist bereits über ein Jahr alt. Er ist möglicherweise nicht mehr aktuell. Meinungen können sich geändert haben. Als ich diesen Post verfasst habe, war ich erst 19 Jahre alt!

Endlich bin ich durch mit dem ersten Semester. Diese Kette am Bein, die mich dauernd an meinen Schreibtisch gefesselt hat, diese Stimme im Hinterkopf, dass da ja noch Aufgaben zu erledigen sind, endlich sind sie weg. Jedenfalls bis das nächste Semester wieder anfängt.

Zum Ende des Semesters war es echt stressig. Eine Projektarbeit musste noch abgegeben werden und auch im Team lief leider nicht alles reibungslos (wie das aber bei Teams nun mal so ist). Die Tage seitdem habe ich erstmal genutzt, um wieder das Gefühl von Wochenende und Freizeit zurückzubekommen, aber auch auf die Praxisphase in der Firma bin ich gespannt, hoffentlich warten interessante Aufgaben auf mich.


Da Arbeit ja aber nur 40 Stunden in der Woche sind, ist endlich wieder Zeit sich eigenen Projekten zu widmen, etwa der Suche nach dem perfekten Linux-Setup auf meinem Laptop, der Entrümpelung meines Zimmers oder der Reaktivierung dessen, was man soziales Leben nennt.

Während Punkt 2 und 3 der Aufzählung voranschreiten, zieht mich besonders Punkt 1 in seinen Bann und verursacht akuten Schlafmangel. Das Setup auf meinem Rechner muss einfach perfekt sein. Keine nervigen Workarounds, keine Einschränkungen und alle Funktionen die ich brauche.

Aber das zu erreichen ist eben nicht ganz einfach. Obwohl ich dem ganzen schon recht nahe komm, muss ich trotzdem immer versuchen Alternativen zu Kompromisse zu finden, mir den Kopf über mögliche Lösungen zerbrechen oder meine Finger wund googeln. Ich scheine wie besessen zu sein.


Dabei ist es ja eigentlich hirnrissig, stundenlang vor dem Gerät zu sitzen und Optimierung für Optimierung durchprobieren, vieles sogar vergeblich, nur um danach vielleicht ein paar Klicks weniger tätigen zu müssen oder eine neuere Version eines Programms zu haben, wo die Änderungen so minimal sind, dass man es bestimmt trotzdem nicht merken würde eine alte Version zu benutzen. Hätte ich mir in anderen Bereichen des Lebens auch mal soviel Mühe gegeben…

Verdammter Perfektionismus!

Wieso kann ich mich nicht mit einer Lösung zufrieden geben, die vielleicht nur 95 statt 100% meiner Erwartungen erfüllt? Wieso kann ich nicht einfach mal rational denken und feststellen, wie viel Zeit ich da verschwende, die ich etwa viel besser mit Sport oder sozialem Leben hätte verbringen können?

Ob sich all das neue Wissen und die Skills die ich dabei erhalte, jemals auszahlen werden?

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Jan-Lukas Else
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