Jan-Lukas Else

Gedanken eines IT-Experten

Programmieren ist oft eine gut investierte Zeit

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Ich bin heute über diesen Beitrag gestoßen (auf Englisch):

I enjoy rolling my own simple software in almost any domain. Simple has a lot of advantages. Under my control has a lot of advantages. But the biggest advantage echoes what Dr. Drang says: Programming is often more fun than the alternative uses of my time.

I program because I like to, and because I can.

Es geht mir genau so. Wenn ich nach einigem Suchen nicht die Software finde, die meinen Ansprüchen und Vorstellungen genügt oder ich nach einiger Zeit Mängel (aus meiner Sicht) feststelle, dann schreibe ich mir gerne mal meine eigenen Software.

So nutze ich etwa für meinen Blog (oder heißt es “mein” Blog?), statt einer einfachen WordPress-Installation, eine Kombination aus fertigen Tools und eigenen Tools, die mir bestimmte Extra-Funktionen ermöglichen. Und über die ich die volle Kontrolle habe und nach Belieben die Funktionsweise ändern kann, wenn ich das denn will. Ich gehe sogar einen Schritt weiter und bin momentan dabei mir von Grund auf ein neues Blog-System zu bauen, obwohl ich wahrscheinlich alles, was ich an Funktionalität benötige auch mit bereits bestehender Software einrichten könnte.

Aber selbst wenn ich das System, das ich mir gerade programmiere, dann doch nicht einsetzen sollte, weil doch irgendwas nicht passt, ich meine Meinung plötzlich ändere oder plötzlich keine Lust mehr auf Bloggen habe, dann wäre es dennoch keine verschwendete Zeit. Ich habe während des Programmierens eine Menge gelernt. Ich hatte viele Probleme, für die ich erst recherchieren musste, wie ich sie denn lösen kann. Dabei habe ich weitere interessante und neue Sachen gelernt. Gut möglich, dass ich irgendwann wieder einem ähnlichen Problem über den Weg laufe und dann weiß, dass ich dieses Problem schon einmal für meine Blog-Software lösen musste.

Außerdem macht es Spaß, das Programmieren. Die Begeisterung, wenn man lange über etwas nachdenkt und dann plötzlich der Gedanke mit der perfekten Lösung aufploppt. Die Erleichterung, wenn man den Ursprung eines Fehlers erst nicht findet, ihn aber dann nach langem Suchen und Probieren doch endlich beseitigt kriegt. Das Staunen, wenn Sachen, von denen man gar nicht gedacht hätte, dass sie so einfach umzusetzen seien, auf Anhieb und mit wenig Mühe klappen.

Klar, nicht alles an verfügbarer Zeit sollte in Bildschirmzeit investiert werden, frische Luft, Bewegung und soziale Interaktion sind auch gute Zeit-Investitionen. Aber wenn ich Zeit ins Programmieren statt ins Schauen von sinnlosen YouTube-Videos investiere, dann ist das gut gewesen.

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Jan-Lukas Else
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